Chromium(III) und Glucosetoleranz
Chrom ist ein für die menschliche und tierische Ernährung essentielles Spurenelement. An Ratten wurden bereits 1959 Lebernekrosen und eine Glucoseintoleranz beobachtet, die durch eine in Hefe, Fleisch und anderen Nahrungsmitteln vorkommende chromhaltige Komponente - den sogenannten Glucosetoleranzfaktor (GTF) - behoben werden konnte. Die genaue Struktur des Glucosetoleranzfaktors ist bis heute unbekannt. Sicher ist, dass er dreiwertiges Chrom enthält. Vermutet wird, dass es sich um durch Nikotinsäure und Aminosäuren (wahrscheinlich Cystein oder das kleine Peptid Glutathion) komplexiertes Chrom handelt. Möglicherweise ist dieser Komplex integraler Bestandteil des Membranrezeptors für das Hormon Insulin.
Ein weiteres chromhaltiges Biomolekül ist das Oligopeptid Chromodulin, das aus den Aminosäuren Asparagin, Glutamin, Glycin und Cystein aufgebaut ist und vier anionenverbrückte Chromatome bindet. Chromodulin ist Bestandteil des selbstverstärkenden Systems des Insulin-Signals.
[Cr(Nicotinat)2(OH2)4)]+ als Strukturmodell für den Glucosetoleranzfaktor |
[Cr3O(Propionat)6(OH2)3]+ als funktionelles Modell für Chromodulin |